Porsche RS Spyder: Willkommen in Europa
Der Porsche RS Spyder ist nach drei Jahren endlich in Europa angekommen. Beim Saisonauftakt der Le Mans Series in Barcelona sicherten sich Peter van Merksteijn und Jos Verstappen überlegen den Sieg in der LMP2-Klasse und belegten damit im Gesamtklassement mit sieben Runden Rückstand auf den siegreichen Peugeot Platz sechs.

Ich gestehe: eine leichte Gänsehaut lief mir über den Rücken als ich die drei Flundern um den Circuit de Catalunya toben sah. Erinnerungen an die großen Zeiten des Porsche Prototypensports zuckten durch meinen Kopf: Damals van Lennep im 917er, heute „Jos the Boss“ als erwartungsgemäß Schnellster der europäischen RS Spyder-Piloten. Zum schweizer Kreuz auf dem Wagen des Horag-Teams fallen mir die zahllosen Gruppe C-Einsätze des Eidgenossen Walti Brun mit Team ein und die dänische Essex-Truppe rund um John Nielsen erinnert mich an den letzten Porsche Prototypen-Sieg in Le Mans, damals mit dem dänischen Rennidol Tom Kristensen mit an Bord.

Wenn Porsche im internationalen Motorsport neue Projekte angeht werden diese immer am riesigen Vermächtnis der Porsche Motorsport-Historie gemessen werden. Im Vergleich zur ruhmreichen Geschichte hat das Projekt Porsche RS Spyder in der europäischen Le Mans-Serie sicherlich noch Nachholbedarf: Die Fahrer sind mit Ausnahme von Jos Verstappen allenfalls zweitklassig und die dieselstarke LMP1-Konkurrenz von Audi und Peugeot wird auf schnellen europäischen Grand Prix-Strecken aktuell unschlagbar bleiben. Trotzdem: durch die Einsätze in Europa wird der spektakuläre, in den USA so erfolgreiche RS Spyder auch für die Porsche-Fans in Europa erlebbar. Und dass ein schwächeres LMP2-Fahrzeug nicht automatisch um den Gesamtsieg kämpft, ist eigentlich die Regel und nicht die Ausnahme.
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