Montag, 4. August 2008
Motorsport, Umwelschutz und KERS
Die Frage sei erlaubt: Wie passt die aktuelle, kämpferische Diskussion über die umweltfreundliche Zukunft des Automobils eigentlich mit Motorsport zusammen? Um ehrlich zu sein: Mich wundert es, warum bislang noch kein militanter Grünenpolitiker auf die Idee kam, Autorennen in Deutschland verbieten zu wollen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass der Motorsport viel Positives für die umweltfreundliche Weiterentwicklung von Serienfahrzeugen liefern kann bzw. bereits liefert.

Der Zusammenhang „leichteres Fahrzeug braucht für gleiche Fahrleistungen einen kleineren Motor, dadurch weniger Verbrauch und geringere CO2-Emissionen“ ist gewiss nicht neu – leider wird im Serienautomobilbau jedoch noch viel zu wenig aktiver Leichtbau betrieben! Ein Golf V GTI hat ein Leergewicht von 1450 kg, ein Mercedes SL 500 wiegt satte 2 Tonnen – hier ist durch den Einsatz von rennsporterprobten Materialien und den Verzicht auf elektronischen Schnick-Schnack Einsparpotenzial vorhanden. Motto: weniger ist sportlicher und umweltfreundlicher!

Eine wichtige Vorreiterrolle nimmt der Motorsport bei der Erprobung alternativer Kraftstoffe ein. Indycars in den USA sind schon eine ganze Weile mit Alkoholkraftstoffen unterwegs und auch in Europa gibt es innovative Konzepte: Ford hat für die schwedische Rallyemeisterschaft einen mit Bioethanol E85 betankten Gruppe N-Ford Fiesta entwickelt, über Einsätze im Rahmen der Rallyeweltmeisterschaft wird diskutiert. In der österreichischen Rallyemeisterschaft wird erfolgreich ein von Erdgas CNG angetriebener Mitsubishi Lancer getestet.

Die Formel 1-Teams arbeiten momentan an einer technischen Errungenschaft, die nicht nur den Motorsport, sondern auch die Fertigung von Serienfahrzeugen nachhaltig beeinflussen könnte: KERS (kinetic energy recovery systems). Dabei wird beim Bremsen Energie aktiv rückgewonnen und gespeichert, die dann bei Überholvorgängen kurzzeitig zusätzlich zur Verfügung steht. Zwischenfälle bei Sauber-BMW und Red Bull haben gezeigt, dass die Entwicklung von KERS durchaus eine technische Herausforderung darstellt – in der Formel 1 muss aber auch die gelöst werden, ab der Saison 2009 soll KERS Element der Formel 1 sein. Luca Marmorini, Chef der Motorenabteilung von Toyota F1, hält fest, dass KERS im Rennwagen und KERS im Serienfahrzeug nicht unmittelbar zu vergleichen sind. Trotzdem sollte ein flächendeckender Einsatz in der Formel 1 der Entwicklung und Akzeptanz von KERS zusätzlich Antrieb geben.
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Dienstag, 22. Juli 2008
Lewis Hamilton - Dominanz zur Halbzeit
Mit dem überaus spannenden deutschen Grand Prix in Hockenheim wurde die zweite Hälfte der Saison 2007 eingeläutet – Zeit für ein Fazit der bisherigen Leistungen des McLaren-Mercedes-Teams in den ersten zehn Rennen!

Ferrari und Mercedes sind ganz klar die beiden Top-Teams der Saison und werden die WM unter sich ausmachen, BMW konnte sein zwischenzeitliches Hoch mit Doppelsieg in Kanada nicht bestätigen. Die beiden Siege zuletzt in Englang und Deutschland haben eines deutlich gemacht: ohne Traktionskontrolle ist die Leistung des Fahrers wichtiger denn je in der Formel 1 und genau hier liegt die aktuelle Stärke von McLaren-Mercedes.



Die Vorstellungen von Lewis Hamilton zuletzt waren schlichtweg beeindruckend, die der WM-Konkurrenten dagegen mäßig. Kimi Räikkönen scheint momentan das letzte Quäntchen Schnelligkeit zu fehlen, Felipe Massa zeigt sich wie gehabt wenig konstant und Heikki Kovalainen ist trotz Pole Position in England noch nicht im Konzert der WM-Kandidaten angekommen.

Die Saison ist freilich noch lang, doch Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes haben momentan die besten Chancen im Kampf um den WM-Titel 2008. Wir hoffen auf weitere spannende Rennen und drücken die Daumen!
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Dienstag, 1. Juli 2008
911 ist Kult!
Was ist eigentlich „Kult“? Man hört ja ziemlich häufig davon und ab und an nervt es – aber was ist wirklich Kult?

Zweifellos hat alles Kultische und Kultige eine gewisse Einzigartigkeit inne. Darüber hinaus sind ein ritualisierter Ablauf und die Tatsache, dass die pragmatische Funktionalität hinter Design und Kommunikation zurücksteht, sichere Zeichen von echtem Kult. Schließlich ist festzuhalten, dass Kult nur dann funktioniert, wenn es genug Leute gibt, die den Kult hochheben und entschlossen vertreten.



Die Zahl 911 und das dazugehörende Produkt aus dem Hause Porsche stehen seit Jahren für wirklichen Kult im Sportwagenbau. Unmittelbar einher damit geht die dauerhafte Präsenz des Porsche 911 im internationalen Sportwagensport. Denn: nirgendwo werden ein Produkt und dessen Historie mehr hervorgehoben, zur Schau gestellt und bejubelt als im Motorsport. Teamchefs, Fahrer und Fans sind miteinander für Fortschreibung automobiler Geschichte verantwortlich.
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Montag, 21. April 2008
Träumen erlaubt: Mercedes SLR McLaren 722 GT
Mit Automatikgetriebe, reichlich elektronischen Fahrhilfen und einer Klimaanlage ist die fast 1,5 Tonnen schwere Rennvariante des Mercedes-Supersportwagens das ultimative Spielzeug für wohlhabende Hobbypiloten. Gentleman-Driver sollen im exklusivsten Markenpokal der Welt mit dieser 680 PS-Rakete gegeneinander antreten, Termine sind bis dato nicht kommuniziert.



Dass dieser auf 21 Exemplare limitierte Bolide alles mitbringt, was einen Traumwagen gemeinhin ausmacht, muss nicht weiter erörtert werden. Doch ich will an dieser Stelle einfach noch ein Stück weiterträumen: Warum kehrt Mercedes-Benz nicht in den internationalen GT-Sport zurück? Die erfolgreiche, mit den Überschlägen von Le Mans jäh beendete Ära des spektakulären Mercedes CLK GTR liegt nun fast zehn Jahre zurück – es ist also durchaus an der Zeit, die Mercedes-Sportwagenhistorie wieder zu beleben.

Die Aktivitäten in der DTM als zweites Standbein neben der Formel 1 haben sich bewährt, sollten aber von Zeit zu Zeit auch überprüft werden. Die Zuschauerzahlen stagnieren, der ewige Zweikampf gegen Audi ist oft unterhaltsam aber doch immer das Gleiche und der Glamour und die Exklusivität (für eine Premiummarke wie Mercedes-Benz sind das durchaus Ziele) des internationalen GT-Sports fehlt. Gleichzeitig dürften die Kosten für einen von ausgesuchten Kundenteams durchgeführten Einsatz eines möglichen Mercedes SLR GT1 klar unterhalb der Kosten eines DTM-Engagements liegen. Ich träume dann mal weiter…
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Freitag, 21. März 2008
Porsche und kein Ende
Nicht nur wegen dem großartigen Gesamtsieg bei den 12 Stunden von Sebring mit dem RS Spyder könnte das Jahr 2008 ein echtes Porsche-Jahr werden: der Klassendoppelsieg von Flying Lizard Motorsport in der GT 2 zeigt, dass der überarbeitete 997 RSR ein schnelles, standfestes Fahrzeug ist. Bleibt abzuwarten, ob er auf Dauer die Vormachtstellung der Ferrari 430 in ALMS und FIA GT gefährden kann.

Und auch in der seriennahen GT 3 scheint Porsche nun eine adäquate Waffe im Programm zu haben: der neue GT 3 Cup S war bei den FIA GT 3-Testfahrten in Monza schnellster. Bekanntlich bedarf es in der GT 3 der größten Aufholjagd: die Konkurrenz von Lamborghini und Ferrari war 2007 unschlagbar für die aus den Markenpokalen entnommenen Porsche 997 GT 3. Wir sind gespannt…
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Samstag, 15. März 2008
Sind 2 Marken genug für die DTM?
Auch 2008 werden Mercedes und Audi die DTM unter sich ausmachen. „Na und?“ sagen die Fans, die in Massen an die Rennstrecken pilgern. Trotzdem sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen…

In der NASCAR-Serie wie in der Tourenwagen-WM machen jeweils drei bis vier Marken die Siege unter sich aus. Die Tourenwagen-WM hat jedoch im Verglich zur DTM einen klaren Akzeptanznachteil bei den Fans: während BMW zweifellos zahlreiche Fans weltweit hat, ist das Interesse für die Rennminivans von Seat und Biederlimousinen von Daewoo/Chevrolet gering. Hier liegt der Hauptattraktion der DTM begründet: Mercedes und Audi – diese Marken wollen die Fans in Deutschland sehen!
Alles ok also? Nicht ganz! Ford, Chevrolet, Dodge und Toyota sind als amerikanische Stock-Cars Garant für den riesigen Erfolg von NASCAR. Für dauerhaften Erfolg sollten also noch zwei deutsche Volumenmarken in die DTM einsteigen. Ich denke da vor allem an BMW und Opel.
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